Kürzlich wurde ich erstaunt gefragt: "Du hast ja Schuhe an?".
Das hat zu der Frage geführt, worum es mir beim Barfußlaufen geht.
Vorab möchte ich ausdrücklich sagen: Es geht mir absolut nicht um Aufmerksamkeit für mich und meine Person. Ich muss und möchte nicht im Mittelpunkt stehen und auch beim Stadtbummel mit nackten Füßen eigentlich keine Aufmerksamkeit auf mich lenken. Natürlich fällt man barfuß auf (wenn auch nicht so oft, wie ich anfangs dachte). Ich beantworte unterwegs auch gerne Fragen, aber am Schönsten wäre es, gar nicht aufzufallen. In meinem Blog geht es gezwungenermaßen meistens um mich und meine Erfahrungen. Aber ich poste auch gerne Gastbeiträge und Links. Es soll auch hier weniger um mich sondern ums Barfußlaufen gehen.
Nun aber zurück zur Frage "Worum geht es mir beim Barfußlaufen?"
Es geht darum, dass ich barfuß gehen kann, wann und wo ich es möchte. Meine Füße halten mittlerweile wirklich sehr viel aus. Nicht nur Wiesen und Waldwege, sondern auch Schotter und Splitt. Ich kann zu jeder Jahreszeit barfuß gehen, ob im Hochsommer oder im Schnee.
Ganz wichtig sind die oben erwähnten Worte "möchte" und "kann". Ich muss nicht immer und überall barfuß laufen. Aber ich kann es, wenn ich es möchte. Meistens möchte ich das auch, denn es gibt wenig Situationen, wo ich wirklich Schuhe brauche. Und wenn Schuhe nicht nötig sind, ist es für mich immer die richtige Wahl, barfuß zu gehen. Diesen Entschluss habe ich noch nie bereut und ich weiß mittlerweile auch, wann ich Schuhe brauche. Und meistens brauche ich eben keine.
Ich genieße also die Freiheit, entscheiden zu können, ob ich barfuß gehe oder Schuhe trage. Ich könnte Schuhe tragen, wenn es regnet, aber ich brauche sie nicht. Also kann ich im Regen barfuß gehen (was ich bei Regen auch immer tue).
Ich muss niemandem beweisen, dass ich immer und überall barfuß gehen kann. Ich denke, das ist mittlerweile bekannt.
Und wenn ich - wie anlässlich der oben zitierten Frage - im Schneematsch zum Glascontainer muss, dann trage ich halt auch mal Schuhe. Weil ich es möchte.
Aber die Frage zeigt doch eine gute Veränderung. Früher wurde ich gefragt: "Du gehst ja barfuß?". Heute wundert man sich, wenn ich Schuhe trage. Es ist also eher "normal", wenn ich keine Schuhe trage. Man sollte sich auch nicht zu sehr daran gewöhnen, mich in Schuhen zu sehen. Auch weiterhin werde ich viel viel öfter mit nackten Füßen unterwegs sein als in Schuhen. 😊👣
Mir geht es beim Barfußgehen ausdrücklich nicht um irgendein (politisches oder gar religiöses) Statement, um keinen Zwang und keine "Mission" in irgendeiner Art (auch wenn ich mich über Menschen freue, die das Barfußgehen mal ausprobieren).
Ich wünsche mir einfach, dass mehr Menschen frei und bewusst entscheiden können, ob sie Schuhe tragen oder ob sie barfuß gehen und zwar ganz unabhängig von irgendwelchen Moden, Erwartungen oder zwängen. Dass man eben frei entscheiden kann, was gut und richtig für einen selbst ist.