5 Grad, Tauwetter, die Wiesen werden wieder grün. Mittags habe ich mich für einen Spaziergang entschieden, den ich barfuß gemacht habe. Von den Temperaturen her absolut kein Problem und es hat großen Spaß gemacht, barfuß durch die Natur zu gehen.
Am späten Nachmittag bin ich dann nochmal los, dieses Mal komplett über Asphalt. Irgendwie war mir nicht danach, auf dem belebten Weg aufzufallen. Da ich ja schon meinen täglichen Barfußspaziergang hinter mir hatte, entschied ich mich daher für ein paar leichte Sportschuhe mit flexibler Sohle.
Aufgefallen bin ich aber trotzdem. Denn auf dem Weg begegnete ich zwei Frauen aus dem Ort und prompt kam die Frage: "Du bist ja gar nicht barfuß?"
Also kurze Erklärung, warum ich Schuhe trage (ich wollte einfach nochmal raus, ohne groß aufzufallen). Darauf habe ich eine tolle Antwort bekommen: "Warum? Man soll machen, was einem gut tut. Ich gehe auch im Schnee barfuß den Müll rausbringen".
Erkenntnisse aus dieser Begegnung:
1. Es wird akzeptiert, dass ich barfuß gehe und tue, was mir gut tut. (Liebe Anfänger und Unentschlossenen: da seht Ihr wieder mal, dass es durchaus positive Reaktionen gibt).
2. Ich falle mittlerweile so oder so auf. Bin ich barfuß, staunen die, die mich nicht kennen. Trage ich Schuhe, wundern sich die, die mich kennen. Und damit hängt auch irgendwie 3. zusammen:
3. Ich bin frei. Ich kann frei entscheiden. Ich muss niemandem beweisen, dass ich auch im Winter barfuß gehen kann. Wer mich kennt, weiß das mittlerweile. Und wenn ich mal Schuhe trage, dann nicht, weil ich Bedenken wegen irgendwelcher Reaktionen habe, sondern einfach, weil es meine freie Entscheidung ist. Und das kann ich den dann Staunenden auch gut erklären (glaube ich zumindest).
Es war heute also wieder ein guter Tag und die Wahrscheinlichkeit, dass die beiden Frauen mich beim nächsten Mal barfuß (also "normal" 🙃) sehen, ist sehr groß 😃